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Beobachtungsstelle für Patente und Technologie nimmt heute ihre Arbeit auf

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Heute eröffnet das Europäische Patentamt seine neue Beobachtungsstelle für Patente und Technologie. Die Beobachtungsstelle soll als erste Anlaufstelle für alle dienen, die sich für die Zukunft der Innovation interessieren. Zu diesem Zweck wird sie Trends und Herausforderungen im Innovationsökosystem untersuchen und messen. Ferner wird sie der Industrie, Innovatoren, Investoren, politischen Entscheidungsträgern und ganz allgemein allen Akteuren des Innovationsökosystems zuverlässige Anhaltspunkte für fundierte Entscheidungen liefern.

Das EPA, das seit 50 Jahren an vorderster Front der Technik steht, hat einen besonderen Ausblick auf technologische Innovationen. Die neue Beobachtungsstelle strebt an, die sogenannte Patent Intelligence in einen breiteren Kontext zu setzen und sie mit den Daten, Informationen und Perspektiven anderer Akteure im Innovationsökosystem anzureichern. Zu diesem Zweck hat das EPA eine Beobachtungsstelle geschaffen: eine Plattform, die uns allen aktuelle Erkenntnisse über Innovation und die Rolle von Patenten vermitteln wird, auch und gerade bei neuen Technologien.

Durch die Einbeziehung einer breiten Palette von Stakeholdern wird die Beobachtungsstelle Wege aufzeigen, wie sich das Patentsystem entwickeln kann, um weitere Anreize für Innovation, Wirtschaftswachstum, Beschäftigung, Wettbewerbsfähigkeit und nachhaltige Entwicklung zu schaffen. Die Arbeit der Beobachtungsstelle umfasst neue digitale Tools, Studien, Konsultationen, Veranstaltungen und Foren, die sich in drei Schwerpunktbereiche aufteilen: Technologiefrühaufklärung, Rechts- und Innovationsstrategien sowie Vielfalt und Transformation.

Innerhalb dieser drei Schwerpunkte wird sich die Beobachtungsstelle zunächst mit zehn Themen aus einer großen technologischen und strategischen Bandbreite befassen: vom Gesundheitswesen bis zur Raumfahrt und von Finanzen bis zum Klimawandel. Die Arbeit der Beobachtungsstelle wird auch an verschiedenen Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (UN-SDG) ausgerichtet sein.

EPA-Präsident António Campinos erklärte: "Das EPA verfügt über eine Fülle von Patentwissen und Daten, und wir müssen diese Ressourcen nutzen, um unseren Weg zu einer nachhaltigeren Welt zu finden. Mit dem heutigen Start der Beobachtungsstelle erhalten wir den so dringend benötigten dynamischen, offenen Raum, in dem unterschiedlichste Gruppen von Stakeholdern über Technologie und Patentrecht diskutieren können. Sie wird die bevorzugte Anlaufstelle sein, wenn es darum geht, gemeinsam ein tieferes Verständnis für Innovation und deren Rolle für eine bessere Zukunft zu entwickeln.

Durch die Zusammenarbeit mit Innovatoren bei der Bewältigung globaler Herausforderungen will die neue Beobachtungsstelle außerdem Hürden beseitigen, die Menschen daran hindern, in vollem Umfang vom Patentsystem zu profitieren; dazu richtet sie sich an eine breite Palette von Stakeholdern. Im Hinblick auf die Beteiligung wird der zugrunde liegende Leitsatz der Beobachtungsstelle lauten: "Von Expertise geleitet, dennoch zugänglich für alle".

Als offene und dynamische Plattform ist die Beobachtungsstelle bereit, auch andere Themen zu behandeln, die unsere Stakeholder möglicherweise im Laufe der Zeit vorschlagen.  Wenden Sie sich mit Fragen oder Anregungen bitte an observatory@epo.org.

Eröffnung der Beobachtungsstelle: Förderung von Start-ups durch geistiges Eigentum

Die feierliche Eröffnung der Beobachtungsstelle findet am Dienstag, den 17. Oktober (10.00 bis 11.30 Uhr MESZ) statt und steht unter dem Motto "Förderung von Start-ups durch geistiges Eigentum". Diese kostenlose Veranstaltung widmet sich der Frage, wie sich Start-up-Unternehmen im Bereich Deep Tech geistige Eigentumsrechte zunutze machen können, um innovative Lösungen voranzutreiben und Investitionen anzuziehen.

Das Thema wird ins Rampenlicht gerückt, indem auf der Veranstaltung eine neue gemeinsame Studie von EPA und EUIPO vorgestellt wird. Darin wurde untersucht, wie Patente und eingetragene Marken von europäischen Start-ups genutzt werden und wie sich die IP-Rechte auf Finanzierungs- und Ausstiegsstrategien auswirken. 

In direktem Zusammenhang damit stellt das EPA auch ein neues digitales Tool vor, das es ermöglicht, Start-ups mit Sitz in EPO-Mitgliedstaaten, die europäische Patentanmeldungen eingereicht haben, zu identifizieren und zu suchen. Dieser kostenlose Deep Tech-Finder kombiniert Geschäftsinformationen mit Patentinformationen und hilft potenziellen Investoren, solche Start-ups zu erkennen und zu bewerten, die in kritischen Technologiebereichen disruptive Erfindungen auf den Markt bringen.

Michiel Scheffer, Vorsitzender des Beirats des Europäischen Innovationsrats (EIC), ist zusammen mit Vertretern von Start-ups und Investoren aufgefordert, Meinungen über das Verhältnis von Innovation, geistigem Eigentum, Finanzierung und Wachstum auszutauschen und über künftige Wege zur optimalen Verwertung von Patenten zwecks weiterer Unterstützung von Deep-Tech-Vorhaben zu diskutieren.