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Neue Studie von EPA und EIB: EU-Binnenmarkt ist ein wichtiger Katalysator für die Skalierung von sauberen und nachhaltigen Erfindungen

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Financing and commercialisation of cleantech innovation study

Anlässlich des Welttags des geistigen Eigentums hat das EPA zusammen mit der EIB eine Studie über die Kommerzialisierung sauberer und nachhaltiger Technologien veröffentlicht. Der Bericht zeigt, dass Cleantech-Erfindungen zwischen 2016 und 2021 um 33 % gestiegen sind.

Zwischen 1997 und 2021 wurden mehr als 750 000 Erfindungen für saubere und nachhaltige Technologien veröffentlicht. Das entspricht nahezu 12 % aller Erfindungen in diesem Zeitraum, wie der jüngste gemeinsame Bericht zur “Finanzierung und Vermarktung von sauberen und nachhaltigen Technologien” des Europäischen Patentamts (EPA) und der Europäischen Investitionsbank (EIB) zeigt. Von 2016 bis 2021 nahmen Cleantech-Erfindungen um 33 % zu. Fast 55 000 internationale Patentfamilien wurden allein im Jahr 2021 registriert. Der Bericht enthält auch eine umfassende Befragung europäischer Cleantech-Innovatoren. Sie erläutern ihre Aktivitäten im Bereich der nachhaltigen Technologien auf und verweisen auf die Unterstützung, die sie für die Vermarktung ihrer Erfindungen benötigen.

EPA-Präsident António Campinos erklärt: "Der Bericht ist eine willkommene Lektüre vor dem Hintergrund von Rekordtemperaturen und immer dringlicheren Zielen für nachhaltige Entwicklung. Die Verbreitung sauberer und nachhaltiger Technologien ist der Schlüssel zur Sicherung einer besseren Zukunft. Es ist zwar ermutigend zu sehen, dass Erfinderinnen und Erfinder in der EU bei der Patentierung grüner Technologien eine Vorreiterrolle spielen, doch ist es von entscheidender Bedeutung, die Zusammenarbeit in der globalen IP-Landschaft weiter zu vertiefen. Der rechtliche Rahmen in der EU zum Schutz von Innovationen wurde letzten Sommer gestärkt, als das EPA mit der Verwaltung des neuen Einheitspatentsystems betraut wurde. Es bietet in 17 EU-Mitgliedstaaten einen günstigeren und einfacheren Patentschutz in Form eines einheitlichen Rechts."

EIB-Präsidentin Nadia Calviño sagt: "Europa ist führend im Bereich der Cleantech-Innovationen und ein voll funktionsfähiger Binnenmarkt Europäischen Union wirkt als Katalysator, um diese weiter zu skalieren. Die EIB-Gruppe setzt sich dafür ein, die Wettbewerbsfähigkeit Europas durch Investitionen in Netto-Null-Technologien und Ressourceneffizienz zu unterstützen. Indem wir Risikokapital und strategische Finanzierung für Cleantech-Unternehmen bereitstellen, fördern wir die Entwicklung und Einführung von Spitzentechnologien, die ein umweltfreundlicheres und gerechteres Wachstum sowie eine nachhaltigere Zukunft ermöglichen."

Der Übergang zu einer saubereren, nachhaltigeren Wirtschaft befeuert einen Innovationswettlauf, bei dem Europa einer der Hauptakteure ist

Gemessen an der Zahl der internationalen Patentfamilien (IPFs) lag der Anteil der EPO-Mitgliedstaaten an wertvollen Cleantech-Erfindungen zwischen 2017 und 2021 weltweit bei 27 %. Regional lagen Deutschland, Frankreich und das Vereinigte Königreich dabei an der Spitze. Japan, die Vereinigten Staaten und China sind global weiterhin wichtige Akteure, wobei China seinen Cleantech-Sektor in den letzten Jahren rasant ausgebaut hat.

Über 70 % der Unternehmen, die saubere und nachhaltige Technologien in der EU patentieren, haben weniger als 5 000 Beschäftigte. Auch wenn 29 % dieser Unternehmen derzeit den nationalen Markt bevorzugen, sehen 61 % die EU als ihren wichtigsten Zukunftsmarkt an. Hinsichtlich des Rechtsrahmens zur Förderung der Wirtschaft führen 43 % der mittelgroßen und 55 % der großen Unternehmen mit weniger als 5 000 Beschäftigten die konsistente Regulierung in der EU als die von ihnen am meisten gewünschte Form der politischen Unterstützung an. Klein- und Kleinstunternehmen im Cleantech-Bereich sehen im Zugang zu Finanzmitteln das wesentliche wirtschaftliche Hindernis.

Kohlenstoffarme Energietechnologie führt das Feld an

Saubere und nachhaltige Technologien umfassen ein breites Spektrum an Lösungen. Sie haben das Ziel, die Energieeffizienz zu verbessern, nachhaltige Ressourcen zu nutzen, Umweltverschmutzung und Abfall zu reduzieren und die negativen Auswirkungen des Klimawandels abzumildern. An der Spitze steht die kohlenstoffarme Energietechnologie, gefolgt von sauberen Mobilitätslösungen. Alternativen zu Kunststoffen folgen direkt danach mit einer beträchtlichen Anzahl von Patentanmeldungen. Eine deutliche Patentaktivität zeigt sich ebenfalls in den Bereichen saubere Produktion nebst Gebäudetechnik, Informations- und Kommunikationstechnik sowie Technologien zur Anpassung an den Klimawandel – mit unterschiedlichen Wachstumstrends in den einzelnen Sektoren.

Investoren mit Hightech-Startups zusammenbringen

Im letzten Herbst startete das EPA seinen Deep Tech Finder. Das Tool kombiniert die Unternehmensprofile von rund 9 000 investitionsbereiten europäischen Startups mit Informationen zu ihren jeweiligen Patentportfolios. Der Deep Tech Finder verfügt über ein Dutzend Filter für verschiedene nachhaltige Technologien, die mit rund 300 solcher Startups verknüpft sind. So können Investoren leichter vielversprechende Startups finden und umgekehrt. Das Tool wurde vor Kurzem aktualisiert: Es enthält nunmehr verbesserte Funktionen zur Anzeige von Startups, die den Abfragekriterien entsprechen, eine einfache Download-Funktion sowie verfeinerte Angaben zum Patentstatus.