JPO und EPA vereinbaren Zusammenarbeit auf dem Gebiet der maschinellen Übersetzung

6 Februar 2012

Mit der Unterzeichnung eines Abkommens, das Nutzern des Patentsystems bessere maschinelle Patentübersetzungen aus dem Japanischen ins Englische sowie anschließend ins Deutsche und Französische in Aussicht stellt, haben der Commissioner des Japanischen  Patentamts (JPO), Yoshiyuki Iwai, und der Präsident des Europäischen Patentamts (EPA), Benoît Battistelli, die verstärkte Nutzung weltweiter Patentinformation über das Internet entscheidend vorangebracht. Espacenet, der öffentliche Patentinformations­dienst auf der EPA-Website, erfährt durch dieses Abkommen eine erhebliche quantitative und qualitative Aufwertung in Form eines automatischen Übersetzungstools.

"Mit diesem Abkommen haben Japan und das EPA einen weiteren Meilenstein in ihrer langjährigen Zusammenarbeit auf dem Weg zu effizienten Strukturen und Diensten im internationalen Patentsystem erreicht", meint EPA-Präsident Battistelli. "Die Bereitstellung japanischer Patente auf Englisch gibt nicht nur den Nutzern in Europa und anderswo Zugriff auf eine Fülle von technischen Informationen, sondern bietet auch Ingenieuren, Erfindern und Wissenschaftlern eine effektive und verlässliche Möglichkeit, bei der Festlegung ihrer IP-Strategie die jüngsten Entwicklungen der japanischen Technologie zu berücksichtigen und damit Qualität und Fokus ihrer eigenen Arbeit zu verbessern."

"Patentdokumente enthalten überaus wertvolle technische Informationen und können eine bedeutende Rolle bei der Verbreitung von Technologien spielen. Mit anderen Worten: Patentdokumente sind nicht nur für Patentämter und Anmelder sehr wichtig, sondern auch für die Öffentlichkeit in der ganzen Welt. Sie können Wirtschaft und Industrie global voranbringen. Da die Zahl der in verschiedenen Sprachen abgefassten Patentdokumente weltweit rapide wächst, stehen die Patentämter generell vor der Herausforderung, eine Umgebung zu schaffen, in der die Nutzer ohne Sprachbarrieren problemlos auf diese Dokumente zugreifen können", so Commissioner Iwai. "Die Erwartungen an eine Verbesserung der maschinellen Übersetzungsdienste sind sehr hoch, und dieses Abkommen ist ein großer Schritt nach vorn."

Die Bedeutung von Patentinformation hat mit der Entwicklung eines globalen Technologiemarkts stetig zugenommen, wie an der neuen Rekordzahl von weltweit 1,8 Millionen Patentanmeldungen im Jahr 2010 zu erkennen ist. Trotz Konjunkturschwäche ist das Anmeldeaufkommen beim EPA 2011 erneut gestiegen, und zwar auf rund 243 000 Anmeldungen, von denen 19 % aus Japan stammten. Das Abkommen sorgt dafür, dass innovative Unternehmen ohne Weiteres auf diese Anmeldungen zugreifen können, was insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen und Forschungsinstituten zugute kommt. Darüber hinaus dürfte sich die Qualität der Patentanmeldungen verbessern, da die Nutzer dem japanischen Stand der Technik besser Rechnung tragen können.

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