1.3.4 Nicht implizit offenbarte Gegenstände
Die Kammer in T 89/00 führte unter Berufung auf T 260/85 (ABl. 1989, 105), T 64/96 und T 415/91 aus, dass nach der Rechtsprechung der Beschwerdekammern zu unterscheiden ist zwischen dem, was die ursprünglichen Patentunterlagen der Fachperson unmittelbar und eindeutig offenbaren, und dem, was die Fachperson aufgrund der Offenbarung durch Nachdenken und dank eigener Vorstellungskraft tun könnte. Ihre Überlegungen gehören nicht zum Inhalt der ursprünglichen Patentunterlagen. Siehe auch T 553/15.
In T 782/16 befand die Kammer, dass zur richtigen Anwendung des "Goldstandards" unterschieden werden muss zwischen einem Gegenstand, der implizit oder explizit in der ursprünglichen (oder früheren) Anmeldung offenbart war und daher unmittelbar daraus hergeleitet werden kann, und einem Gegenstand, der aus einem gedanklichen Prozess – insbesondere komplexer Art – auf der Grundlage der Offenbarung hervorgeht.