2. Anwendbarkeit des Grundsatzes des Vertrauensschutzes
2.1. Quellen des Vertrauensschutzes
Zu den Quellen des Vertrauensschutzes zählen Auskünfte des EPA im jeweiligen Einzelfall (z. B. in Form von Bescheiden an die Parteien), (s. in diesem Kapitel III.A.3.1), telefonischen Rücksprachen (s. in diesem Kapitel III.A.3.2), oder in Form einer "zweiten" Entscheidung (s. in diesem Kapitel III.A.3.6) sowie einzelne Handlungen anderer Patentämter (J 13/03, J 34/03). Dazu gehören auch Angaben in allgemein gültigen offiziellen Verlautbarungen des EPA (z. B. die Richtlinien und das Amtsblatt; s. in diesem Kapitel III.A.3.7), die ständige Praxis der Organe des EPA sowie Entscheidungen der Großen Beschwerdekammer, denen eine besondere Rolle zukommt (s. J 25/95, J 13/05; s. auch T 905/90, ABl. 1994, 306, Korr. 556). Die Rechtsprechung der Beschwerdekammern kann ebenfalls Anlass zu berechtigten Erwartungen geben, insbesondere wenn es sich um eine ständige Rechtsprechung handelt, die in die ständige Rechtspraxis der ersten Instanz eingegangen ist (s. J 27/94, ABl. 1995, 831; s. dazu auch in diesem Kapitel III.A.6). Freiwillige Serviceleistungen des EPA können auch unter den Vertrauensschutz fallen (s. z.°B J 1/89, ABl. 1992, 17, J 10/17; s. dazu auch in diesem Kapitel III.A.3.2).