2.4. Ausarbeitung, Bewertung und Benotung
2.4.1 Ausarbeitung und Bewertung der Vorprüfung
Seit Inkrafttreten der neuen VEP am 1. Januar 2025 wird die Vorprüfung gemäß den VEP 2009 und den ABVEP 2018 nicht mehr durchgeführt (Art. 25 (6) VEP).
Die Vorprüfung bestand aus einer einzigen Aufgabe (R. 10 (2) ABVEP 2018) im Multiple-choice-Format. In mehreren Entscheidungen wurde die Aussage 5.4 in der deutschen Fassung der Vorprüfungsaufgabe 2016 für unklar und verwirrend befunden. Die infolgedessen zusätzlich vergebenen Punkte führten in einigen Fällen dazu, dass der Kandidat die Note "BESTANDEN" erhielt (z. B. D 1/16, D 4/16, D 15/16). Beschwerden gegen andere Aussagen derselben Vorprüfung wurden dagegen zurückgewiesen (z. B. D 5/16, D 6/16 und D 10/16). Am Ende der Entscheidung in D 5/16 machte die Kammer einige allgemeine Anmerkungen, wonach es von essenzieller Bedeutung sei, im Rahmen einer Prüfung im Multiple-Choice-Modus wie der Vorprüfung zur europäischen Eignungsprüfung die Prüfungsfragen bzw. zu bewertenden Aussagen klar und eindeutig zu formulieren. Es kommt bei der Formulierung der Aussagen entscheidend darauf an, dass nach dem zugrunde liegenden Sachverhalt eindeutig nur eine Antwort "wahr" oder "falsch" möglich und richtig ist (s. auch D 6/16 und die spätere Entscheidung D 3/19, die D 13/02 und D 2/24 zitiert). Andererseits stellte die Kammer in Bezug auf die Mehrdeutigkeit von Begriffen und die Relevanz von Fakten bei der Lösung der Aufgaben Folgendes fest: Wenn eine Aufgabenstellung sinnvoll und logisch und daher nach allgemeinem Verständnis klar ist, welche Antwort von dem Bewerber erwartet wird, kann dieser nicht auf Ausnahmen von der Regel vertrauen oder Interpretationen der Aufgabe erörtern, um zu zeigen, dass auch eine abweichende Antwort in Sonderfällen und bestimmten Situationen denkbar wäre. Siehe auch D 3/14 und z. B. D 2/21, die in diesem Kapitel V.C.2.6.4 "Überprüfung der Bewertung der Vorprüfung" behandelt wird.