Herausragende Erfinder aus Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Japan und den USA mit Europäischem Erfinderpreis 2014 geehrt
- Europäisches Patentamt zeichnet Erfinder für herausragende Leistungen auf den Gebieten Umwelt, Mechanik, Medizinische Biotechnologie, Arzneimittel und Digitalisierung aus
- Deutscher „Erfinderkönig" Artur Fischer für Lebenswerk geehrt
- Christofer Toumazou (GB), Peter Holme Jensen (DK), Koen Andries (BE)/ Jérôme Guillemont (FR) und Chuck Hull (USA) gewinnen in ihrer Kategorie
- Masahiro Hara und sein Team erhalten den Publikumspreis
- Europäischer Erfinderpreis vor 500 Ehrengästen in Berlin überreicht
- EPA-Präsident Benoît Battistelli: „Erfindergeist und Kreativität der Geehrten steht stellvertretend für Europas Stellung als führende Technologieregion"
Berlin/München, 17. Juni 2014 - Das Europäische Patentamt (EPA) hat heute in Berlin den Europäischen Erfinderpreis 2014 verliehen und damit herausragende Erfinder gewürdigt, die einen besonderen Beitrag zum gesellschaftlichen, technologischen und wirtschaftlichen Fortschritt geleistet haben. An der Preisverleihung im ehemaligen Kaiserlichen Telegrafenamt nahmen rund 500 Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Politik teil, darunter der deutsche Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz, Heiko Maas.
Die international besetzte Jury wählte aus 15 Finalisten, die aus über 300 vorgeschlagenen Erfindern und Erfinder-Teams für den Erfinderpreis nominiert wurden, Artur Fischer (Deutschland) in der Kategorie „Lebenswerk", Koen Andries/ Jérôme Guillemont (Belgien/Frankreich) in „Industrie", Peter Holme Jensen (Dänemark ) in „Kleine und mittlere Unternehmen (KMU)", Christofer Toumazou (Grossbritannien) in „Forschung" und Chuck Hull (USA) in „Außereuropäische Staaten". Die Öffentlichkeit hat zudem „ihren" Erfinder Masahiro Hara per Online-Votum mit fast 30% der über 20 000 abgegebenen Stimmen zum Gewinner des Publikumspreises gekürt.
Die Preisträger im Überblick:
- Lebenswerk: Artur Fischer ist mit über 1.100 angemeldeten Patenten und Gebrauchsmustern einer der erfolgreichsten Erfinder aller Zeiten. Seine nach ihm benannte Erfindung des Spreiz-Dübels („Fischer-Dübel") hat 1958 die Bauindustrie revolutioniert und wurde seitdem milliardenfach überall auf der Welt eingesetzt. Zu den weiteren Innovationen für die er weltweit Anerkennung erhielt, zählt unter anderem das erste synchronisierte Blitzlichtgerät für Fotoapparate oder seine „Fischer-Technik".
- Industrie: Koen Andries (Belgien), Jérôme Guillemont (Frankreich) und ihr Team wurden für das erste wirksame Medikament gegen Tuberkulose (TB) seit 40 Jahren ausgezeichnet. Dank der Arbeit des Forscherteams um Andries und Guillemont lässt sich die Krankheit - auch in ihrer multiresistenten Form - erfolgreich behandeln. Das neuartige Medikament kappt den TB-Bakterien nach kurzer Zeit die Energieversorgung, wodurch sich die Behandlungszeiten signifikant verkürzen und eine vollständige Heilung in einem überschaubaren Zeitraum möglich wird.
- Kleine und mittlere Unternehmen (KMU): Peter Holme Jensen, Claus Hélix-Nielsen und Danielle Keller (Dänemark) erhielten den Preis für die Erfindung der wasserfilternden Aquaporin-Membran, welche die Aufbereitung von Wasser in seiner reinsten Form ohne hohen und teuren Energieaufwand ermöglicht. Die Innovation des dänischen Chemiker-Teams macht sich die natürliche Wasserfilterungsfunktion der sogenannten Aquaporine zu Nutze. Anders als bei gängigen Methoden ist damit kein aufwändiges System aus Filtern nötig, das über energie- und kostenintensiven hydrostatischen Druck funktioniert.
- Forschung: Christofer Toumazou (Großbritannien) gewann die Auszeichnung in der Kategorie Forschung für seine Erfindung eines DNA-Schnelltests, der die genetische Veranlagung eines Menschen für Krankheiten in kürzester Zeit und ohne Laboraufwand erkennt - ein Meilenstein auf dem Weg zu einer neuartigen Medizin, die den Schwerpunkt auf die Prävention von Krankheiten setzt. Die Innovation basiert auf einem Mikrochip, der genetische Abweichungen im menschlichen Erbgut erfasst. Der Chip lässt sich in einen USB-Stick einsetzen, so dass die Ergebnisse unmittelbar am Computer ausgewertet werden können.
- Außereuropäische Staaten: Charles W. Hull (USA) erhält den Europäischen Erfinderpreis für die Erfindung des 3D-Drucks - eine Technologie, die heute in zahlreichen Bereichen angewendet wird und eine wahre Revolution der Fertigungsindustrie losgetreten hat. Zwar gibt es inzwischen viele unterschiedliche Hull entwickelt hat.
- Publikumspreis: Masahiro Hara,Takayuki Nagaya und Team. Ihr QR-Code ist aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Er kommt unter anderem bei der Bestandsführung in der Fabrik, in der Verwaltung von Patientenakten, bei der Rückverfolgung biologischer Proben oder als Marketinginstrument zum Einsatz. Mit einen Smartphone oder Tablet und der dazugehörigen App verbindet der QR-Code die physische Welt mit der virtuellen.
Das Votum des Publikums war dabei eindeutig: Fast 30% der über 20 000 Online-Stimmen entfielen auf das japanische Team. Gesamthaft wurden für den Publikumspreis mehr als doppelt so viele Stimmen abgegeben wie im Vorjahr.
„Nur durch
Innovation schafft es Europa, wirtschaftliches Wachstum und Wohlstand zu erzeugen
und seinen Platz unter den führenden Industrienationen zu sichern", machte EPA-Präsident Benoît Battistelli bei der Preisverleihung deutlich.
„All jene heute
geehrten Erfinder haben auf ihren Gebieten bahnbrechende technologische
Innovationen vollbracht, die den Menschen im täglichen Leben zu Gute kommen und
einen wesentlichen Beitrag im Kampf gegen große Herausforderungen der
Menschheit wie Klimawandel oder den Zugang zu Trinkwasser leisten. Ihr Erfindergeist
und ihre Kreativität stehen stellvertretend für Europas Stellung als führende
Technologieregion. Diese erfährt durch Patente tagtäglich einen wichtigen
Schutz."
Über den Europäischen Erfinderpreis
Der Europäische Erfinderpreis ist der wichtigste Preis für Innovation in Europa. Er wird seit 2006 jährlich vom Europäischen Patentamt (EPA) verliehen. Der Preis würdigt einzelne Erfinder oder Teams, die dazu beitragen, technische Antworten auf die wichtigsten Herausforderungen unserer Zeit zu erarbeiten. Er wird in fünf Kategorien verliehen: Industrie, Forschung, Kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Außereuropäische Staaten und Lebenswerk. Eine international hochkarätig besetzte Jury prüft, inwieweit die 15 Finalisten - und damit auch die fünf Gewinner des Preises - zu sozialem Fortschritt, zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zum Wohlstand beigetragen haben. Auch die Öffentlichkeit wirkt an der Preisverleihung mit: Sie bestimmt per Online-Votum den Gewinner des Publikumspreises unter den 15 Finalisten.
Über das EPA
Das
Europäische Patentamt (EPA) ist mit rund 7 000 Mitarbeitern eine der größten
europäischen Einrichtungen des öffentlichen Dienstes. Der Hauptsitz ist in
München; Niederlassungen gibt es in Berlin, Brüssel, Den Haag und Wien. Das EPA
wurde gegründet, um die Zusammenarbeit europäischer Staaten im Patentwesen zu
fördern. Über das zentrale Erteilungsverfahren beim EPA können Erfinder
Patentschutz in bis zu 38 EPO-Mitgliedsstaaten erlangen. Das EPA ist überdies
weltweit führend bei Patentinformation und in der Patentrecherche.
Hinweis für die Redaktionen: Verfügbarkeit von AV und Bildmaterial am 17. Juni |
Das EPA bietet ab 11 Uhr einen Live Stream der Gala auf seiner Webseite www.epo.org .
Benutzer von Samsung und Toshiba Smart TV Geräten können die Gala live ab 11 Uhr und später On-Demand über die „Innovation TV" Smart TV App des Europäischen Patentamts verfolgen.
Das EPA stellt auf www.hellosports.com AV-Material in SD-Qualität von der Gala und den Gewinnern auf wie folgt zur Verfügung:
14.15 Uhr: Preisverleihung in den verschiedenen Kategorien - Rohschnitt 15.15 Uhr: Kurzinterviews mit den Gewinnern (Englisch, Fischer in Deutsch) 16.45 Uhr: Highlights-Video "Best of the 2014 Award" (D/E/F)
Druckfähiges Fotomaterial von der Gala wird ab 11.30 Uhr fortlaufend eingestellt auf: |
Kontakt:
Oswald
Schröder
Sprecher
/ Kommunikationsleiter
Tel.:
+49 89 23991800
Mobil:
+49 (0)163 8399668
oschroeder@epo.org
Rainer
Osterwalder
Stellvertretender
Sprecher / Pressechef
Tel:
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+49 163 8399527
rosterwalder@epo.org