Sicherere Batterien reduzieren das Risiko von Bränden und Explosionen in Elektroautos: Chinesischer Wissenschaftler als Finalist für den Europäischen Erfinderpreis 2023 nominiert
- Wu Kai und sein Team haben eine leichte Lithium-Ionen-Batterie entwickelt, die schneller lädt und nicht so heiß wird
- Dank ihrer Technologie kommt es nicht mehr zu einer Batterieüberladung, und dadurch sinkt die Gefahr eines Brandes oder einer Explosion
- Wu and sein Team leisten Pionierarbeit in der Forschung und Entwicklung von Lithium-Ionen-Batterien
München, 9. Mai 2023 – Der chinesische Erfinder Wu Kai hat zusammen mit seinem Team eine Lithium-Ionen-Batterie mit einer Abdeckung entwickelt, die als Barriere wirkt und so das von der Batterie ausgehende Gefahrenpotenzial reduziert. In Anerkennung ihrer vielversprechenden Arbeit wurden Wu und sein Team nun aus über 600 Kandidaten und Kandidatinnen, die für den Europäischen Erfinderpreis 2023 nominiert sind, in der Kategorie „Nicht-EPO-Staaten“ unter die Finalisten gewählt.
Ausschaltung der Gefahr einer Batterieüberladung
Mit ihrem geringeren Gewicht, schnellerer Aufladung und geringerer Wärmeentwicklung sind Li-Ion-Batterien die nachhaltigeren Fahrzeugantriebe, denn letztendlich liefern sie die sauberere Energie. Wu erklärt dazu: „Sämtliche Märkte, die eine Verringerung der Kohlenstoffemissionen fördern und die Nachfrage nach intelligenter Entwicklung antreiben, werden von der Weiterentwicklung der Lithium-Ionen-Batterietechnologie profitieren. In der Energiespeicherindustrie sind die Anwendungsszenarien und die Entwicklungsmöglichkeiten für Lithium-Ionen-Batterien noch breiter gefächert.”
Für große Reichweiten braucht man NCM-Zellen. Um deren Sicherheit zu gewährleisten, haben Wu Kai und sein Team systematisch das Muster von der Gaserzeugung über die Wärmeentwicklung bis hin zum Versagen der Batterie erforscht. Auf dieser Grundlage haben sie die Sicherheitskurzschlussvorrichtung (SSD) erfunden und in die obere Abdeckung der Zelle integriert. Sobald diese innovative Vorrichtung auf den Gasdruck anspricht, der bei einer Überladung durch das in der Zelle freigesetzte Gas entsteht, sorgt sie dafür, dass der Ladevorgang der Batterie angehalten wird und unterbindet so die Gefahr einer Überladung.
Wegbereiter der Lithium-Ionen-Batterien
Wu war seit 1992 als Dozent an der Wuhan University of Technology tätig. Später wurde er zu einer führenden Figur im Bereich der Metalltechnologie bei Energieunternehmen in Dongguan in China. Seine Karriere bei CATL begann er 2012 als leitender Wissenschaftler des Unternehmens.
Auf die Reise hin zu sichereren und nachhaltigeren Batterien brach Wu bereits 1999 auf. Damals fing er an, zusammen mit Robin Zeng, dem Gründer und Vorstandsvorsitzenden von CATL, an Li-Ionen-Batterien zu arbeiten. Aus dieser Zusammenarbeit entstand ein Team, das zu den Wegbereitern für Elektrofahrzeugbatterien gehört. Seit Jahrzehnten kämpft man in der Automobilindustrie mit dem Problem des Überladens von Lithium-Ionen-Batterien. Wu und seinem Team gelang es, einem führenden Automobilhersteller in nur zweieinhalb Jahren eine Lösung dafür anbieten zu können.
Der chinesische Erfinder und sein Team gehören zu den drei Finalisten des diesjährigen Europäischen Erfinderpreises in der Kategorie „Nicht-EPO-Länder“. In dieser Kategorie wird die Arbeit herausragender Erfinderinnen und Erfinder gewürdigt, denen ein europäisches Patent erteilt wurde, die jedoch nicht aus einem der 39 EPO-Mitgliedstaaten kommen. Die Bekanntgabe der Gewinner erfolgt am 4. Juli 2023 in Valencia (Spanien) im Rahmen einer hybriden Zeremonie. Sie wird online übertragen und steht allen Interessierten zur Teilnahme offen.
Weitere Informationen zur Bedeutung der Erfindung und zur Technologie sowie weitere Geschichten zu den Erfindern können Sie unter diesem Link abrufen.
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Über den Europäischen Erfinderpreis
Der Europäische Erfinderpreis ist einer der renommiertesten Innovationspreise in Europa. Er wurde 2006 vom EPA ins Leben gerufen und ehrt Einzelpersonen und Teams, die Lösungen für einige der größten Herausforderungen unserer Zeit gefunden haben. Die Finalisten und Gewinner werden von einer unabhängigen Jury ausgewählt, die sich aus früheren Finalisten des Preises zusammensetzt. Gemeinsam prüfen sie die Vorschläge hinsichtlich ihres Beitrags zum technischen Fortschritt, zur sozialen und nachhaltigen Entwicklung und zum wirtschaftlichen Wohlstand. Allen Erfindern muss ein europäisches Patent für ihre Erfindung erteilt worden sein. Lesen Sie mehr über die verschiedenen Kategorien, Preise, Auswahlkriterien und die Livestream-Zeremonie, die am 4. Juli 2023 stattfinden wird.
Über das EPA
Mit 6 300 Beschäftigten ist das Europäische Patentamt (EPA) eine der größten Behörden in Europa. Das Amt, das seinen Hauptsitz in München sowie Niederlassungen in Berlin, Brüssel, Den Haag und Wien hat, wurde mit dem Ziel gegründet, die Zusammenarbeit zwischen den Staaten Europas auf dem Gebiet des Patentwesens zu stärken. Dank des zentralisierten Verfahrens vor dem EPA können Erfinderinnen und Erfinder hochwertigen Patentschutz in bis zu 44 Staaten erlangen, die zusammen einen Markt von rund 700 Millionen Menschen umfassen. Das EPA ist zudem weltweit führend in den Bereichen Patentinformation und Patentrecherche.