125 Jahre Österreichisches Patentamt
Von links nach rechts: Daren Tang, Generaldirektor, WIPO; Stefan Harasek, Präsident, Österreichisches Patentamt; Henriette Spyra, Generaldirektorin Innovation, Österreichisches Bundesministerium für Klimapolitik, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie; António Campinos, Präsident, EPA; João Negrão, Exekutivdirektor, EUIPO.
António Campinos, der Präsident des Europäischen Patentamts (EPA), nahm als Keynote-Redner an einer internationalen Konferenz zur grünen und digitalen Wende teil, die zum 125-jährigen Bestehen des Österreichischen Patentamts ausgerichtet wurde. Außerdem stärkte er auf dieser Reise die Partnerschaft mit der Stadt Wien, wo sich eine Dienststelle des EPA befindet, und mit mehreren wichtigen Akteuren in den österreichischen Innovationsnetzwerken.
Vom 27.–29. November nahm EPA-Präsident António Campinos an der Feier zum 125-jährigen Bestehen des Österreichischen Patentamts in Wien teil. Die Veranstaltung bot dem EPA Gelegenheit, seine engen Beziehungen zum Österreichischen Patentamt zu pflegen und die produktive Zusammenarbeit der beiden Ämter hervorzuheben.
Präsident Campinos hielt bei der internationalen Konferenz zur grünen und digitalen Wende, die das Österreichische Patentamt am 28. November zur Feier seines Jubiläums ausrichtete, eine Keynote-Ansprache. Dabei betonte er, welche Rolle das Einheitspatent dabei spielt, die Zugänglichkeit und Erschwinglichkeit des Patentsystems zu verbessern, insbesondere vor dem Hintergrund des kürzlich veröffentlichten Berichts von Mario Draghi zur Zukunft von Europas Wettbewerbsfähigkeit. Präsident Campinos hob außerdem die Rolle der Beobachtungsstelle für Patente und Technologie des EPA als wichtige Datenquelle und als Anbieter von Tools wie dem Deep Tech Finder hervor. Der Deep Tech Finder enthält Geschäfts- und Patentdaten zu über 10 000 europäischen Universitäten und Start-ups, darunter auch Hunderten von Unternehmen aus Österreich. Der Präsident zog folgendes Fazit.
"Die heutige Feier soll uns nicht nur die Geschichte des Innovationsgeists hier in Österreich ins Bewusstsein rufen, sondern auch die Aufgaben, die vor uns liegen. Wir sind dafür verantwortlich, auch künftig Hindernisse für Erfinder aus dem Weg zu räumen, die grüne Technologien aus dem Labor an den Markt bringen wollen. Technologien, die der Gesellschaft insgesamt nutzen und zu einer nachhaltigen Zukunft beitragen."
Förderung lokaler Partnerschaften und Innovationsnetzwerke, Unterstützung von Kleinsteinheiten und jungen Menschen
Ein weiteres Highlight war die Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding mit der Montanuniversität Leoben , wodurch diese in das Hochschulnetzwerk des "Pan-European-Seal"-Programms für junge Fachkräfte aufgenommen wird. Das Programm bietet talentierten Absolventen von über 135 führenden europäischen Universitäten aus 37 Ländern die Chance, ihre IP-Laufbahn am EPA zu beginnen. Die Montanuniversität Leoben gehört damit als achte österreichische Hochschule diesem Netzwerk an.
Im weiteren Verlauf sprach Präsident Campinos nicht nur mit Professor Peter Moser, dem Rektor der Montanuniversität, sondern auch mit den Rektoren zweier weiterer Netzwerkmitglieder, Professor Horst Bischof von der TU Graz und Professor Jens Schneider von der TU Wien, darüber, wie innovative Start-ups, Universitäten und Kleinunternehmen optimal unterstützt werden können. Der Austausch unterstrich, wie dringend Kleinunternehmen Zugang zu Kapital und Investoren benötigen, um auf internationaler Ebene wettbewerbsfähig zu werden. Zur weiteren Unterstützung solcher Einheiten hat das EPA die Gebühren für den Patenterteilungsprozess in diesem Jahr um 30 % ermäßigt. Außerdem erfolgte ein Austausch über die Aus- und Fortbildungsangebote der Europäischen Patentakademie für Universitätsstudenten und Absolventen, zum Beispiel über den modularen IP-Ausbildungsrahmen.
Darüber hinaus traf Präsident Campinos im Rathaus der Stadt Wien den Bürgermeister Michael Ludwig und stellte ihm die Arbeit des EPA und seiner Dienststelle in Wien, deren Gebäude im Sinne der Nachhaltigkeit frisch renoviert wurde.
Die intensive Reise und der fruchtbare Austausch mit wichtigen Akteuren im österreichischen Innovationsökosystem belegen, wie wichtig belastbare Partnerschaften sind, die letztendlich einen Beitrag zu einem einflussreicheren europäischen Patentsystem leisten.